Freier Wählerblock Dischingen
Freier Wählerblock Dischingen
Freier Wählerblock Dischingen
2023
13.01.2023 Freier Wählerblock Dischingen vor Ort beim Gemüsebauernbetrieb Wöller in Frickingen (mp) Groß war das Interesse der Freunde, Förderer und Mitglieder des Freien Wählerblocks Dischingen, als es um den Besuch des Gemüsebauernbetriebes Wöller in Frickingen ging. Kannte man doch den Betrieb bisher eher aus Plänen und Beschreibungen von Baugesuchen, die im Gemeinderat besprochen wurden. Umso größer war das Erstaunen, als sich bei der Führung durch die Produktionsstätten herausstellte, dass die Gruppe bei einem der deutschen Marktführer im Chicorée–Anbau aufgeschlagen war. Josef Wöller, der sich schon seit vielen Jahren mit dieser sensiblen Pflanze beschäftigt, verstand es, mit seinem interessanten und kurzweiligen Vortrag seine Gäste, darunter auch Bürgermeister Dirk Schabel, Bürgermeister a. D. Alfons Jakl und die Hauptamtsleiterin Evi Saur, förmlich zu begeistern. Josef Wöller hat den Betrieb zwar schon an seinen Sohn Andreas übergeben, sein Herz schlägt aber nach wie vor für den Chicorée. Sein Herzblatt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist auch das der Chicorée–Pflanze. Ohne dieses Herzblatt gäbe es für die Wurzel der zweijährigen Pflanze keinen Übergang ins zweite Jahr. In das Jahr, in dem die Rübe die für Wöller so wichtige Sprosse ausbilden kann. Dass sich aus dieser wohlschmeckenden und vielseitig einsetzbaren Sprosse auch eine hervorragende Suppe kochen lässt, durfte die Gruppe bei der Verkostung einer Chicoréesuppe selbst feststellen. Da die Sprosse nur einmal geerntet werden kann, wird die Rübe nach der Ernte in der betriebseigenen Biogasanlage verstromt. Auf dem Gemüsebauernhof Wöller werden u. a. auch Kürbisse, Zucchini und Erdbeeren angebaut. Anton Scherer bedankte sich im Namen des Freien Wählerblocks mit einer mit regionalen Produkten gefüllten Geschenktasche bei Josef Wöller. Im Gegenzug freuten sich die Besucher über die beim Abschied überreichten leckeren Sprossen. Abschließend tauschte man sich bei einem Abendessen in der Brauergaststätte Hald aus und genoss in geselliger Runde die Zusammenkunft nach 2-jähriger Corona-Pause.
22.02.2023 Kommunalpolitischer Aschermittwoch (mp) Bevor Aschermittwochsveranstaltungen zu politischen Events wurden, handelte es sich bei solchen um eine rein bäuerliche Tradition. Diese griff der Freie Wählerblock Dischingen (FWB) gerne auf und kombinierte sie mit kommunalpolitischen Themen zu einem gelungenen Abend im Frickinger Bürgerhaus. Anton Scherer konnte als Sprecher des FWB Bürgermeister Dirk Schabel, dessen Amtsvorgänger Alfons Jakl, Ortsvorsteher aus den Teilgemeinden, Mitglieder des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung sowie zahlreiche Gäste begrüßen. Unter diesen befanden sich auch mehrere Landwirte, dies war offensichtlich dem Thema des Abends geschuldet: Landwirtschaftliche Fläche im Spannungsfeld zwischen Gewerbe, Energie- und Lebensmittelerzeugung. Scherer führte beginnend mit einem Rückblick auf die vom FWB seit 2003 abgehaltenen kommunalpolitischen Aschermittwochsabende in das Thema ein. Er forderte, dass nicht nur die Kommunalpolitik die Interessen zukünftiger Generationen nachhaltig vertreten müsse und schloss mit den Worten, dass der ländliche Raum als Lebensmittel-, Energie- und Wasserlieferant schon seit vielen Jahren mit dem Rücken zur Wand stehe. Ein idealer Einstieg für den eingeladenen Redner Hubert Kucher, der als Vorstand des Kreisbauernverbandes Ostalb Heidenheim und Betreiber einer eigenen Landwirtschaft diese Worte aufgriff und sie in seinem knapp einstündigen Fachvortrag immer wieder nannte. Kucher sieht sich als Botschafter und möchte durch umfassende Informationen Verständnis für die Belange der Landwirtschaft wecken. Er eröffnete seinen Vortrag mit Zahlen der schnell wachsenden Weltbevölkerung und stellte im Vergleich dazu die Zahl der Hungernden und vor allem die Anzahl der täglich verhungernden Menschen – nach Angaben der UNO seien dies derzeit durchschnittlich rund 24.000 Menschen pro Tag. Diese Zahl stimmte nicht nur Kucher nachdenklich. Großes und immer wiederkehrendes Thema seines leidenschaftlichen Vortrages war der Flächenfraß. Die Menschheit wächst und im Gegensatz dazu wird die landwirtschaftlich nutzbare Fläche, also die für die Lebensmittelerzeugung notwendige Fläche immer kleiner. So verringere sich diese Fläche in Deutschland um ca. 60 Hektar pro Tag – mit anderen Worten: täglich fällt ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb weg. Dies vor allem durch die Erschließung von immer neuen Bau- und Gewerbegebieten und durch den Verlust von Flächen an die Energieerzeugung. Nicht zuletzt wird von der Regierung zusätzlich ab 2024 die Stilllegung von 4 % der Ackerflächen angestrebt. Eindrücklich weist Kucher immer wieder auf versiegelte Flächen hin, die auch nach einem Rückbau nicht mehr als Ackerfläche verwendet werden können. Die Ausweitung von FFH- Flächen, Naturschutz- und Wasserschutzgebieten nimmt den Rest. Aus diesem Grund fordert Kucher nachdrücklich die Mehrfachnutzung von versiegelten Flächen. Parkplätze müssen unter die Erde, man muss darüber in die Höhe bauen, letztendlich das Dach begrünen oder für die Herstellung von Solarstrom nutzen. Anstatt der Neuschaffung von Bau- oder Gewerbegebieten fordert er eine Art Flurbereinigung bestehender Bebauung und die Beseitigung von Leerständen. Nicht nachvollziehbar ist für ihn auch die Nutzung von Trinkwasser für die Toilettenspülung, hier solle man die Verwendung von Brauchwasser vorschreiben. Ohne Tierhaltung sei die Menschheit nicht mehr zu ernähren. 70 % der Grünflächen werden nach Kuchers Aussage durch Tiermägen veredelt: Milch, Milchprodukte und Fleisch sind die dadurch entstehenden Lebensmittel. Nicht zu vergessen, Tiere sind auch die Lieferanten für Wolle und Leder. In Sachen Raps- und Soja-Anbau ginge es kaum um Nahrungsmittel für Mensch und Tier sondern darum, Öl zu gewinnen. Der Abfall aus der Ölgewinnung wird dann Tierfutter oder landet in Biogasanlagen. Kucher stellte nun die kurz- und langfristigen Ziele der Europa- und Bundesregierung bezüglich des Einsatzes erneuerbarer Energien vor. Um diese Ziele zu erreichen, müssten deutschlandweit täglich ca. 90 Hektar landwirtschaftlicher Fläche für Photovoltaik geopfert werden und es würden täglich ca. 6 neue Windräder aufgestellt. Dadurch würde jeden Tag so viel dieser für die Lebensmittelherstellung notwendigen Fläche wegfallen, dass nach etwa einem Jahr an vergleichsweiser Größenordnung die gesamte Landkreisfläche Heidenheims erreicht wäre. Kucher heißt kleinere PV-Anlagen, die landwirtschaftliche Betriebe stützen und mit Eigenstrom versorgen gut, die großen Lösungen lehnt er ab. Energie und Nahrungsmittel stünden zwar in Konkurrenz zueinander, dürften aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Man dürfe keinesfalls hauptsächlich Energie national produzieren und dafür Lebensmittel importieren – dies solle eher anders herum gedacht werden, da Hunger letztendlich schlimmer als Kälte sei. Wenn wir Lebensmittel importieren, verlagern wir unsere Probleme nur ins Ausland und in Krisenzeiten könne man nur importieren, was noch angeboten werde. Zudem stellt er die Frage, ob es Ziel sein dürfe, sich mit Mehlwürmern oder Fleisch und Milchprodukten aus der Fabrik zu ernähren. Auch zum Thema Biogasanlagen führt er einiges aus. Für ihn sind die Anlagen, die Gülle und Abfälle verwerten, die bevorzugten, aber auch die, die nachwachsende Rohstoffe wie Mais und Gas nutzen, sind für ihn weitgehend in Ordnung, da im Gegensatz zu PV-Anlagen die landwirtschaftliche Fläche nicht wegfällt und hier auch Fruchtfolgen möglich sind. Er stellt sich vor, dass die Grundlast der Energieversorgung über Biogas abgedeckt werden solle, da man dieses Gas gut speichern und je nach Bedarf abrufen kann. Zuletzt führt Kucher die Problematik an, dass derzeit viele und große Logistikzentren vor allem in der Ebene gebaut würden, wo es den besten Ackerboden gebe. Hier solle man nach alternativen Flächen suchen und die für die Landwirtschaft so wichtigen belassen. Bevor Kucher sich den vielen Fragen und der sich anschließenden Diskussion stellte, bedankte sich Scherer mit einer mit regionalen Produkten gefüllten Geschenktasche für den „vorgehaltenen Spiegel“ und für das Aufzeigen, auf welchem schmalen Grat wir alle derzeit wandeln. Der Realität müsse ins Auge gesehen werden.
06.05.2023 Heimattage Biberach (kb) Am Samstag, dem 6. Mai 2023 waren einige Mitglieder des Freien Wählerblocks zu Besuch bei den Heimattagen Baden-Württemberg, welche in diesem Jahr in Biberach a. d. Riss stattfanden! Speziell an diesem Datum fand in Biberach der Baden-Württemberg-Tag statt, welchen Dischingen im nächsten Jahr bei den dann dort stattfindenden Heimattagen 2024 ausrichten wird. Die Gemeinderäte des FWB machten sich am frühen Nachmittag zusammen mit Gemeinderäten aus Neresheim und Nattheim mit dem Bus auf den Weg nach Biberach, um vor Ort einige Eindrücke und Anregungen zu sammeln, um diese dann eventuell nächstes Jahr einbringen zu können. Im gesamten Innenstadtbereich von Biberach fand eine Leistungsschau statt, an der sich örtliche Unternehmen und Info-Stände des Landes ebenso wie Betriebe und Einrichtungen aus der näheren und weiteren Umgebung präsentierten. Zusammen mit dem gleichzeitig stattfindenden Wochenmarkt ergab dies dank der Vielzahl an Pagoden, Zelten, Markt- und Infoständen eine beeindruckende Kulisse. Die gesamte Gastronomie war ebenfalls ins Geschehen eingebunden und leistete mit diversen live spielenden Musikgruppen vor den Lokalen einen schönen Beitrag zum kurzweiligen Bummel durch die Veranstaltung. Die Gemeinderäte konnten somit viele Eindrücke über die Veranstaltung sammeln. Ebenfalls vor Ort war ein Zelt aufgebaut, welches unsere Heimat, das Härtsfeld mit den Orten Dischingen, Nattheim und Neresheim zum Schwerpunkt hatte. Damit wies man darauf hin, dass diese drei Gemeinden 2024 die Heimattage ausrichten werden und stellte hierfür entsprechende Informationen bereit. Dieser Messestand wurde auch von zahlreichem Publikum besucht! Abends fand auf dem Gigelberg ein tolles Live Konzert mit der SWR-Big Band statt, wobei als Top- Act auch Max Mutzke mitwirkte. Es waren etwa 3000 – 4000 Zuschauer dort! Die SWR Big Band wird auch nächstes Jahr bei uns in Dischingen zu Gast sein, dann mit einem neuen Programm. Auch von diesem Event konnten einige Impulse mitgenommen werden. Alles in Allem war dies ein gelungener und informativer Tag für den Freien Wählerblock, der sich natürlich nach Kräften an den bevorstehenden Heimattagen 2024 einbringen wird!